Und was Algen damit zu tun haben. (Teil 1)
Algen als tägliche Nahrungsquelle (Superfood), oder auch Nahrungsergänzungsmittel mit Algen in unterschiedlichsten Ausführungen sind - im wahrsten Sinne - bereits „in vieler Munde“. Es lohnt sich, die Materie: ALGEN mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Schon vor ca. 2000 Jahren war den Römern bereits die gesundheitsfördernde Wirkung von Meeresalgen bekannt. Bei Asthma, Hauterkrankungen, Gelenksbeschwerden oder einfach nur fürs Wohlbefinden konsumierte man gerne Meeresgemüse. Bei den Küstenbewohnern Europas, Asiens (vor allem Japan) und Kanadas stehen Algen schon seit Jahrhunderten fast täglich auf dem Speiseplan.
Zusätzlich wird seit über 20 Jahren auch in Kosmetikproduken auf Algenextrakte gesetzt. Die moderne Wissenschaft hat dabei erkannt, dass Algen, mit ihrer breiten Palette an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, eine optimale Nährstoffquelle für schöne, gesunde, vitale Haut bieten. Ob wir nun die Zähne putzen, die Haut eincremen oder unsere Haare waschen, oftmals werden hier industriell gewonnene Alginate als Basis verwendet.

In der Lebensmittelindustrie wird bei der Herstellung von bspw. Weichkäse, Marmelade oder Joghurt gerne das Algenkolloid als Binde- und Gleitmittel oder auch als Stabilisator verwendet. Erkennbar in der Auflistung der Zutaten unter sogenannten E-Nummern: E 400, E 401, E 402.
Agar-Agar (E 406) wird beispielsweise aus den Zellwänden von Rotalgen hergestellt. Carrageen (E 407), eine Gruppe langkettiger Kohlenhydrate, kommt ebenfalls in Rotalgen vor. Pharmazeutisch interessant ist beispielsweise Carragen in Nasen-/ oder Rachensprays (z.B. Coldamaris Plus). Hier dient Carrageen als natürlicher, feuchtigkeitsspendender Schutzfilm. Diese natürliche Barriere soll ein Ausbreiten und Vermehren von andockende Viren und Bakterien in der Erkältungszeit verhindern.

Obwohl sich am Markt noch nicht gänzlich durchgesetzt, so werden durchaus weltweit Bio-Raffinerien gebaut, um aus Algen verschiedene Biokraftstoffe, wie bspw. Bio-Diesel, Ethanol, Methanol, Kerosin oder Jet-Fuel zu erzeugen. Eine Tonne Algen kann je nach Herstellungsprozess so rund 100 Liter Bio-Diesel liefern.
Um das marine Ökosystem zu schonen, haben sich verschiedene Kultivierungstechnologien entwickelt. Einmal durch offenen Anbau, mittels Photobioreaktor oder auch geschlossene Reaktoren. Eine sehr häufig genutzte Variante stellt inzwischen die geschlossene Fermenter-Technologie dar. Mit Hilfe dieser Technologie werden pharmazeutisch hochwertige Algenöl-Produkte mit einem hohen Gehalt an essenziellen Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) erzeugt.

Dieses geschlossene System bietet den Vorteil, dass Algen unter kontrollierten Umweltbedingungen gezüchtet werden und das Risiko einer Kontamination durch unerwünschte Mikroorganismen, Schädlinge oder Umwelttoxine sich deutlich verringert. Dies führt zu einer höheren Qualität und Reinheit der pharmazeutisch genutzten Algenprodukte. Geschlossenen Systeme bieten noch weitere Vorteile sowohl durch einen geringen Anspruch an Landfläche, Wetterunabhängikeit, als auch bei Wasserknappheit (reduzierter Wasserverlust durch Verdunstung).
Zusammenfassend: intensive Forschungen an der Materie: ALGEN zeigen einen beeindruckenden nachhaltigen Anwendungsbereich für das körperliche Wohlbefinden von Mensch und Tier, als auch einen großartigen technologisch-wirtschaftlichen Nutzen.
Ganz im Sinne von: "nachhaltig - ART.GERECHT - leben“!
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